Donnerstag, 23. Januar 2014

Montag, 9. November 2009

FSV Frankfurt - Arminia Bielefeld 0:0

bielefeld.jpg
Wie jetzt? Schon wieder ein Tabellenführer? Na klar. Der dritte Spitzenreiter gab sich diesen Samstag am Hang die Ehre und wirklich gut sah noch keiner bei seinem Gastspiel aus. Konnte St. Pauli noch mit Ach und Krach drei Punkte aus Bornheim entführen, braucht der 1. FC Kaiserslautern schon die Hilfe des Schiedsrichters um sich ein mageres 1:1 Unentschieden zu erschleichen.

Jetzt also Bielefeld. Der Bundesligaabsteiger kam offenbar mit neun siegreichen Spielen in Folge im Gepäck nach Frankfurt und keiner hat's gemerkt. Nach dem ersten Saisonsieg im letzten Heimspiel gegen die Löwen und die knappe aber wohl verdiente Auswärtsniederlage bei Union Berlin war das Spiel gegen die Ostwestfalen bereits das dritte FSV-Spiel für die Modefans in Folge. Rekord! Um dem Ereignis gebührend Respekt zu zollen machte sich dann auch gleich ein beachtlicher Mob von fünf enthusiastischen FSV-Anhängern auf den Weg ins verregnete und kalte Volksbankstadion. Ähnlich wie das Wetter waren auch die Kulisse und die Stimmung in Halbzeit 1. Sporadische "FSV, FSV" Rufe und das übliche Ultragejaule ließen recht schnell die Frage aufkommen "Was machen wir hier eigentlich?" Auf dem Platz traten 22 Akteure mehr oder weniger motiviert einen Ball über den grünen Rasen, wirklich zielgerichtet war das allerdings nicht. Immerhin verschamm der Unterschied zwischen Spitzenreiter und Vorletzter zusehends. Das muss man wohl positiv sehen, obgleich es weniger an einer Leistungsexplosion des FSV als einer äußerst limitierten Darbietung der Arminia lag. Irgendwann war dann Schluss und und zum Aufwärmen in der Halbzeit gab es erstmal die ein oder andere Prügelei auf der Stadiontoilette.

In der zweiten Halbzeit dann die unerwartete Wende. Die Kurve hatte sich neu formiert und plante offenbar die Mannschaft für die nächsten 45 Minuten lautstark nach vorne zu treiben. Beim FSV heißt das dann, das alte Männer unkoordiniert Sprechchöre in Richtung Spielfeld bellen und nur in ganz seltenen Ausnahmen mal etwas gemeinsam machen. Dennoch der Funke sprang über, selbst die Mannschaft entwickelte so etwas wie Ergeiz und Siegeswille. Der Tabellenführer stand teilweise am Rande einer Niederlage, funktioniert hat es mit den drei Punkte dann leider doch nicht. Am Ende muss man wohl auch mit einem Punkt gegen Bielefeld zufrieden sein. Der Anspruch des FSV kann es diese Saison sicherlich nicht sein, seine Punkte gegen die Topteams der Liga zu sammeln. Viel mehr müssen Punkte gegen die "Gegner auf Augenhöhe" her und dazu ist in den kommenden Wochen noch genug Zeit. Das Spiel gegen die Löwen war der Anfang und der Punkt gegen Bielefeld einer weiterer Schritt in die richtige Richtung.

Donnerstag, 5. November 2009

1. FC Union Berlin - FSV Frankfurt 1:0 (1:0)


Neun Monate nach der richtungsweisenden Auswärtsfahrt nach Koblenz (der nach wie vor einzige Auswärtssieg in der jüngeren FSV-Zweitligageschichte) war es mal wieder an der Zeit die Mannschaft in der Fremde zu unterstützen. Bisher jedoch waren die Auswärtsauftritte der Bornheimer diese Saison allesamt von einer unvorstellbaren Kläglichkeit geprägt. Die Bilanz des Schreckens: 5 Spiele, 0 Punkte, 16 Gegentore, 1 Tor. Immerhin das einzig erzielte Tor lässt eine leichte Aufwärtstendez in den Darbietungen der Mannschaft erkennen, ist es doch im letzten Auswärtsspiel in Düsseldorf erzielt worden. Über die vier Gegentore im gleichen Spiel hülle sich der Mantel des Schweigens.

Wie auch immer: Auswärtsfahrt. Berlin. Alte Försterei. Eisern Union. 10.000 Bornheimer. Was will der Modefan mehr? Das Stadion liegt irgendwo im Wald. Köpenick soll das sein. Wir haben keins gesehen. Die Zugfahrt aus der Innenstadt gestaltet sich erkenntnisreich. Sollten die Eisernen neben jeder Menge Folklore und Solidarität etwa auch die ganz normalen assozialen Abgründe des Fußballfantums zu bieten haben? Offenbar schon. Dennoch, der Kultfaktor des Klubs ist die gesamte Anreise über allgegenwärtig. Insbesondere der Fußweg zu Stadion, vorbei an der Fankneipe "Abseitsfalle" und durch einen bemerkenswert dunklen Wald lässt die Besonderheit dieser Auswärtsfahrt deutlich werden. Wo war die DFL als das alles geplant wurde? Wo sind der Beton und die Sterilität, die alle anderen Arenen der Republik austauschbar erscheinen lassen? Braucht hier alles kein Mensch. Wir schonmal gar nicht. Der Weg zum Gästeblock führte uns vorbei an der Gästekurve, quer über den Trainingsplatz, durch diverse Lücken in provisorisch (?) aufgebauten Bauzäunen, entlag eines kleinen Trampelpfades neben einem Kanal. Etwa 61 verlorene Seelen haben sich im prallgefüllten Gästeblock eingefunden um das Spiel des FSV, vorallem aber wohl auch die beeindruckende Stimmung in der Alten Försterei zu bewundern. Bereits vor dem Spiel wird eine Vielzahl an stimmungsbringenden Vereinsliedern lautstark zum Besten gegeben. Arenaübliche Pop- und Schlagermusik Fehlanzeige.
unionkollage.jpgIm FSV Block fand man sich recht schnell mit der Realität ab zahlenmäßig unterlegen zu sein. Das Spiel tat sein übriges. Die Führung der Heimmannschaft und das realtiv inspirationslose und unorganisierte gekicke erstickten jede Hoffnung auf eine Auswärtssensation im Keim. Auch in der zweiten Halbzeit bot sich dem geneignet Modefan ein ähnliches Bild und der 1:0 Rückstand musste schon bald als schmeichelhaft angesehen werden. Erst mit der Hereinnahme von Cidimar entwickelte der FSV Torgefahr und hätte mit etwas Glück auch noch zum Ausgleich kommen können. Sicherlich wäre die Stimmung im Block dann eskaliert und die sporadischen "FSV, FSV" Rufe hätte noch lange durch den Köpenicker Forst geschallt. Es kam anders, das Spiel ging verloren. Pflichtbewusst kam die Mannschaft in die Kurve um sich zu bedanken, zu entschuldigen oder um mit den treusten der Treuen zu reden. Katze Klandts weiche Hände wurden noch schnell abgeklatscht, dann ging es zurück in die große Stadt. Das Abenteuer FSV-Auswärtsfahrt war beendet. Es war kein zweites Koblenz aber es war Auwärts. Es war Berlin. Es war Eisern Union und es war der FSV. Yeah!

Sonntag, 25. Oktober 2009

FSV Frankfurt - 1860 München 3:2 (1:0)


Na endlich. Es geht doch. Nach wochen-..., nein, monatelangem Warten konnte der FSV erstmal seit dem Überspiel gegen den 1. FC Nürnberg in der vergangenen Saison wieder drei Punkte einfahren. Und selbstverständlich waren die Modefans da um sich dieses Ereignis nicht entgehen zu lassen. Wen gegen irgendeinen Gegner in dieser Liga etwas gehen sollte, dann doch wohl gegen das größte Kasperletheater des deutschen Profifußballs. Und tatsächlich: Nach einer nervöses Anfangsphase übernahm der FSV die Kontrolle über das Spiel und ging verdient mit 1:0 in Führung. Soweit jedoch nichts neues. In der vergangenen zwei Spielen konnte der FSV ebenfalls in Führung gehen ohne wirklich zählbaren Erfolg nach 90 Minuten.

Dass es heute anders kommen sollte unterstrich im Prinzip Löwen Coach Zettel Ewald höchstselbst als er noch vor der Halbzeit seinen Kapität Benny Lauth vom Platz holte und dem Gegener so glaubhaft machte: "Wir haben heute eigentlich gar keine Lust". In der zweiten Halbzeit entschied sich der FSV ein Feuerwerk abzubrennen und seine leiderprobten Fans für all die Qualen der Vergangenheit zu belohnen. Mit Hacke, Spitze, 1,2,3 zauberte man mit spielerischer Leichtigkeit ein hochverdientes 3:0 auf den Rasen, sehenswerte Kombinationen wurden von fulminaten Einzelaktionen eingerahmt. Der neue Besen Boysen schien zu kehren. So oder so ähnlich hat es sich jedenfalls in der Erinnerung der Spektakelsüchtigen Modefans eingebrannt.

Am Ende stand ein 3:2, was in erste Linie Katze Klandt zu verdanken war, der eher wie ein schläfriger Löwe reagierte und seinen Artgenossen zu ein wenig Ergebniskosmetik verhalf. Wie auch immer, nach dem Spiel ist vor dem Spiel und nächste Woche geht es zum Auswärtsevent in die "Alte Försterei" zu "Eisern Union". Jetzt gilt es die bemerkenswerte Siegesserie auszubauen! "Und schon wieder ungeschlagen FSV!"

Montag, 19. Oktober 2009

Fortuna Düsseldorf - FSV Frankfurt 4:1

Wenn man nach einer 1:0 Halbzeitführung beim keineswegs brillianten Aufsteiger aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt noch mit 4:1 untergeht, dann ist das keinen Blogeintrag wert. Dann hüllt man den Mantel des Schweigens darüber, wartet zwei Wochen ab, datiert die dann überfällige Schmähschrift per Zeitreisefunktion 14 Tage in die Vergangenheit und belässt es bei den harten Fakten: Auswärts ist der FSV ein Desaster!

Freitag, 16. Oktober 2009

Imagekampagne

Wie nutzt man die Länderspielpause möglichst sinnvoll? Nun, in Anbetracht der Tatsache, dass man einen Trainerwechsel hinter sich hat und noch sieglos am Ende der Tabelle vor sich hin vegetiert, erscheint eine konzentrierte Vorbereitung auf die anstehenden Aufgaben recht sinnvoll. Zwei Wochen hatte man Zeit das aufzuholen was in den Wochen zuvor verpasst wurde. Doch was treibt der FSV stattdessen? Nach einem kurzen Scharmützel mit den Offenbacher Kickers um den neuen Trainer Hans-Jürgen Boysen, einem grotesk anmutendem Schauspiel jenseit jeder Professionalität zwischen Freigabe und Vertragserfüllung, klingte sich der FSV kurzentschlossen in die andauernde Diskussion um Thilo Sarrazin ein, mahnte seine Spieler Coulibaly, Kajubi und Mokthari wegen unerlaubten Fastens während des Ramadan ab und trug so seinen Teil zur Völkerverständigung oder auch zur Integration von in Deutschland lebenden Muslimen bei. Ein Entschluss der nicht nur kurzsichtig und dumm sondern auch juristisch hoch fragwürdig ist. Zwar ist im DFL-Mustervertragein Pasus vorgesehen, der die Sportler zu einer "professionellen Lebensführung" verpflichtet, doch ist damit wohl eher gemeint, dass man von einem Profifußballer erwarten kann von Besuchen bei McDonalds abzusehen, nicht aber wohl dass er auf die freie Auslebung seiner Religion verzichtet.

Wie auch immer. Der FSV hat abgemahnt und die Sache zudem auch noch in der Öffentlichkeit ausgetragen, was den Bornheimer zum ersten Mal deutschlandweite Presseresonanz beschert hat. Und das hat dann auch wieder etwas positives für Modefans. Denn bekennt man sich in Zukunft zum FSV Frankfurt, so wird die Reaktion nicht mehr zwangsläufig ein Achselzucken und eine Nachfrage nach dem FSV Mainz 05 oder Eintracht Frankfurt sein, sondern ein wissendes Nicken: "Ach das sind doch die die den Moslems den Ramadan verbieten wollen." Endlich sind wir wieder wer im deutschen Fußball!

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Trainerwechsel


Nun war es als doch soweit. Unser erster Trainerwechsel als Modefans des FSV Frankfurt. Seit wir uns vor über einem Jahr den Bornheimern angenommen haben war es stets Thomas Oral gewesen, der für das müde Treiben auf dem Feld verantwortlich war. Er hatte die Reputation des siebenfachen Aufsteigers, des erfolgreichen Reanimators des brachliegenden Fußballsportvereins. Und er war bekannt für markige Sprüche, Wortgefechte mit Kollegen und fragwürdige Aufstellungen.

Nichtsdestotrotz, Oral war immer da. Ein Trainer ohne Lizenz mit lustigem Namen, ein Urgestein, eine Instanz, ein Mann dem seine Stellung im Verein tatsächlich noch etwas bedeutet hat. Es ist anzunehmen, dass die Tränen auf der Pressekonferenz, als er seinen Rücktritt bekannt gab, echt und Zeugnis seiner engen Bindung an den Verein waren. Nachdem bereits viele Helden der abgelaufenen Spielzeit den Verein verlassen haben, ein Fakt an dem auch Oral nicht unschuldig sein dürfte, musste nun auch der Macher des "Wunders von Bernem" seine Hut nehmen. Wir Modefans bedanken uns für Erlebnisse wie den 3:1 Auswärtserfolg in Koblenz, das 1:0 gegen St. Pauli und das 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg!

Wie dem auch sei, der neue Mann ist schon da. Hans-Jürgen Boysen, seines Zeichens eine echte Institution beim ungeliebten Lokalrivalen Kickers Offenbach. Eigentlich also eine "persona non grata" am Hang. Doch die Umstände des Wechsels sind so erfreulich, dass es einem schwer fällt Boysen seine unrühmliche Vergangenheit vorzuhalten. Die stolzen Kickers, immerhin der zweitgrößte Verein der Region, waren offenbar nicht in der Lage ihren Coach zu halten, als der in vielen Bereichen unattraktivere Klub aus Bornheim, das hässliche Entlein aus Frankfurt, anklopfte und Boysen als Retter verpflichten wollte. Sicherlich eine schwere Niederlage für die Kickers und das ist nun wirklich etwas das jeden, der nicht gerade im östlichen Vorort in der Abzugsluft Frankfurts aufgewachsen ist, ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Danke FSV! Heute seid ihr wahrhaft die Größten!